Wir sind eine Initiative aus AnwohnerInnen, BürgerInnen und NaturschützerInnen, die es nicht mehr länger hinnehmen wollen, wie in ihrem direkten Wohnumfeld durch falsche Pflegemaßnahmen der öffentlichen Hand Artenvielfalt und blühende Stadtnatur vernichtet wird. Dies betrifft sowohl das öffentliche Stadtgrün, als auch die Höfe und Grünflächen der städtischen Wohnungsbaugesellschaften.
Konventionell durchgeführte Pflegeeinsätze der beauftragten Gartenbaufirmen sind hauptsächlich darauf ausgerichtet, Grünflächen "ordentlich" und "verkehrssicher" zu halten. Stauden, Gehölze und
Fassadenbegrünung werden dafür zu oft oder zu massiv gestutzt. Wichtige Brut- und Nahrungsräume für Vögel und Insekten gehen verloren. Durch schweren Maschineneinsatz und unnötig häufige Mahden
verschwinden ganze Wiesen, zurück bleiben verdichtete, nackte Böden ohne Humusauflage und gestresste Baumbestände, von der Lärm- und Abgasbelastung durch Laubsauger und Mähtraktoren ganz zu
schweigen. Statt heimischer Wildstauden und -sträucher werden immer noch, selbst bei Neuanlagen, zumeist ökologisch sinnlose Ziergehölze gepflanzt.
Natürliche und grüne Hinterhöfe sind Balsam für die Seele. Natur fördert in vielfacher Hinsicht die Gesundheit der Stadtbewohner, sie hilft gegen Stress und Angst, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen. Angesichts der massiven Verdichtung der letzten Jahre und der zunehmenden Erhitzung der Innenstädte durch Klimawandel und lange Trockenperioden kommt den Hinterhöfen und städtischen Grünflächen eine noch größere Bedeutung für das Wohlbefinden der Bewohner zu. Und sie sind wichtige Rückzugsräume für Insekten, Vögel und andere Kleintiere.
Wir wollen Berlin wieder zu einer Stadt der grünen Hinterhöfe machen. Und der blühenden, naturnahen Grünflächen in unserem direkten und weiteren Wohnumfeld.
Mitglieder der Initiative Grüne Höfe Berlin bei der Übergabe der Petition "Schützt das Grün vor unserer Haustür" an das Berliner Abgeordnetenhaus am 24.3.2021