AKTUELLES UND AKTIONEN

Pflanzaktion am Weidenweg: Archefläche für Karthäusernelke, Ohrlöffel-Leimkraut und Co.

Am 11.2.2023 haben wir fast 2000 Trockenrasenpflanzen aus dem wunderbaren Wildpflanzenschutzprojekt Urbanität und Vielfalt auf einer Fläche am Weidenweg in Friedrichshain gepflanzt. Danke an alle Helfer auch von Greenkiez und der Nabu-Bezirksgruppe und an das Amt für Umwelt und Naturschutz! Die Pflanzen (insgesamt 15 Arten) sind alle in Berlin heimisch, aber mittlerweile stark gefährdet, und stammen zum Teil von Pflanzen ab, die von Baugrundstücken gerettet worden sind und aus Naturschutzgebieten in Ostberlin. Mögen sie gedeihen! 

 


Ökologische Grünpflege muss in den Koalitionsvertrag!

Initiative Grüne Höfe Berlin fordert: Nachhaltige Pflege der Berliner Grünflächen im Koalitionsvertrag verankern

 

2.11.2021 -  Die Initiative Grüne Höfe Berlin hat Franziska Giffey (SPD), Bettina Jarasch (Grüne) und Klaus Lederer (Linke) im Namen Tausender BerlinerInnen dazu aufgefordert, die Verpflichtung der öffentlichen Hand und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft zur nachhaltigen und ökologischen Grünpflege in den Koalitionsvertrag aufzunehmen und die dafür notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen dauerhaft zur Verfügung zu stellen.

 

Die Initiative Grünen Höfe Berlin, bestehend aus AnwohnerInnen, MieterInnen und NaturschützerInnen, starteten die Petition „Rettet das Grün vor unserer Haustür“, die inzwischen von mehr als 7.500 Menschen unterzeichnet wurde. Gefordert wird eine Abkehr von der derzeitigen vornehmlich einem „ordentlichen“ Erscheinungsbild verpflichteten Pflege, die das Grün mehr zerstört als nachhaltig pflegt, hin zu einer an Klimaschutz und Artenschutz orientierten Grünpflege nach ökologischen und nachhaltigen Standards.

 

Konkret geht es z. B. um die vermehrte Pflanzung insektenfreundlicher, standortgeeigneter Bäume, Sträucher und Stauden sowie weniger und gezielte Eingriffe in den Bestand, etwa eine seltenere und teilflächige Mahd von Grünflächen, die Beschränkung des Einsatzes von Laubbläsern auf versiegelte Flächen bzw. die manuelle Beseitigung von Laub und den behutsamen Rückschnitt möglichst heimischer Gehölze. Die Grundlage hierfür bietet das „Handbuch Gute Pflege“ der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz von 2017.

 

Die Flächen, die von den geforderten Änderungen profitieren würde, sind beträchtlich. Allein die sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften verfügen über Außenflächen von 700 Hektar Größe – dies entspricht der Fläche des Müggelsees. 

 

Um die geforderten ökologischen und nachhaltigen Standards immerhin auf Bezirksebene einzuführen, hatten die Grünen Höfe Berlin gemeinsam mit der Initiative GreenKiez und dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im September 2021 ein Fachgespräch zum Thema „Nachhaltige Grünpflege in der Stadt – Artenvielfalt stärken“ organisiert, dem weitere Gespräche mit allen beteiligten Behörden und Einrichtungen folgen sollen.

 


1. Fachgespräch Nachhaltige Grünpflege

Das Wichtigste ist, miteinander ins Gespräch zu kommen! Um den "tödlichen Dreiklang" des Grünflächenamtes - "Kein Geld, kein Personal, Verkehrssicherheit" - zu überwinden, haben wir am 9.9.2021 ein Gesprächsformat, das Fachgespräch Nachhaltige Grünpflege ins Leben gerufen. Ziel war es, einmal alle Akteure an einen Tisch zu bekommen: Politik, Ämter, Initiativen, ausführende Gartenbaufirmen, Ausbildungsstätten. Und es ist uns gelungen, als Special Guests und Vortragende Thomas Lehenherr und Jens Wehner aus Bad Saulgau zu gewinnen, Gewinner zahlreicher Preise für die erfolgreiche ökologische Umwandlung des kommunalen Einheitgrüns ihrer Stadt in insektenfreundliche Blühflächen. Eingeladen haben die Initiativen Grüne Höfe Berlin und Greenkiez zusammen mit Umweltstadträtin Clara Herrmann. Das Ganze fand statt im Umweltbildungszentrum Nirgendwo - großen Dank noch mal! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

TeilnehmerInnen des Fachgesprächs Nachhaltige Grünpflege am 9.9.2021

(Foto: Stefan Tietz) 

 

 

 

 

 

 

 

Wie urbane Biodiversität geht, hat die Stadt Bad Saulgau in Baden-Württemberg vorgemacht. Nicht alles lässt sich auf eine Großstadt wie Berlin übertragen - aber sehr vieles doch. 

Umweltdezernent Thomas Lehenherr und Stadtgärtner Jens Wehner (3. und 4. von links) im Umweltbildungszentrum Nirgendwo in Friedrichshain. 

(Foto: Stefan Tietz)

 

Hier die Pressemitteilung: 

Nachhaltige Grünpflege in der Stadt – Artenvielfalt stärken. Bezirksamt und Initiativen gehen gemeinsamen Weg

 

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, die Koordinierungsstelle Umweltbildung, die Initiativen GreenKiez und Grüne Höfe informieren:


Angesichts von Klimakatastrophe und Insektenschwund muss in den Erhalt des grünen Stadt- und Lebensraums dringend weiter investiert werden. Die begonnenen Anpassungen der Grünflächen-Pflegemaßnahmen müssen intensiviert werden.

Vor welchen Herausforderungen steht die Grünpflege in Berlin? Wie kann das nachbarschaftliche Engagement in die nachhaltige Grünpflege integriert und in einem verbindlichen Rahmen gefördert werden? Wie können die positiven Erfahrungen aus anderen Kommunen auf unseren Bezirk übertragen werden? 

 

Hierzu fand bereits ein erster Austausch im Umweltbildungszentrum NIRGENDWO statt.

GreenKiez und Grüne Höfe luden gemeinsam mit Umweltstadträtin Clara Herrmann und Vertreter*innen des Straßen- und Grünflächenamts sowie des Umwelt- und Naturschutzamtes und der Koordinierungsstelle Umweltbildung zu einer Expert*innen-Runde ein. Gäste aus der baden-württembergischen „Landeshauptstadt der Biodiversität“ Bad Saulgau berichteten von ihren Erfahrungen. Das Bezirksamt gab einen Einblick in die aktuelle Arbeit und Projekte für einen grüneren und artenreichen Bezirk. Darüber hinaus beteiligten sich Vertreter*innen des BUND für Umwelt und Naturschutz e.V., der Ortsgruppe des NABU, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, der Grün Berlin GmbH, von Naturgarten e.V. und der Peter-Lenné-Gartenbauschule am offenen Austausch.

 

Im Ergebnis vereinbarten Verwaltung und Initiativen eine engere Zusammenarbeit und weitere Treffen, um gemeinsam die Herausforderungen der Gestaltung und Pflege von öffentlichem Grün anzugehen. 

 

Bei virtuellen Runden Tischen wird der Austausch künftig fortgesetzt: Als Leuchtturm-Projekt soll zeitnah eine “Gemeinsame Projektfläche” gefunden werden, die von Verwaltung, Initiativen und Verbänden gemeinsam gestaltet und gepflegt werden kann. 

 

Umweltstadträtin Clara Herrmann begrüßt die Zusammenarbeit und die neu angestoßenen Projekte: „In Xhain gibt es sehr viele engagierte Bürger*innen, die sich an der Pflege des Stadtgrüns beteiligen und sich für die Weiterentwicklung der nachhaltigen Grünpflege engagieren. Es ist eilig und wichtig, der Klimakatastrophe und dem Artensterben etwas entgegenzusetzen. Auch die vielen kleinen Maßnahmen vor Ort können in der Summe Veränderung bringen. Verwaltung und Zivilgesellschaft ziehen in unserem Bezirk an einem Strang und bringen den ökologischen Stadtumbau gemeinsam voran.“

 

Die Vorbereitung des Austauschs wurden durch die Anlauf- und Koordinationsstelle öffentliche Räume (AKöR) und durch das Kiezbüro im Samariterviertel unterstützt.